Die mit Spannung erwartete UEFA Champions League Auslosung ging am Donnerstag, den 29. August 2024 im Fürstentum Monaco über die Bühne. Das neue Format der UEFA Champions League verspricht mehr Spannung, denn das altbewährte Turniersystem musste einem neuen attraktiven Liga-Format weichen. Dabei wurde die Mannschaftsanzahl von 32 auf 36 Mannschaften erhöht, die in einer Liga um den Einzug in das Achtelfinale kämpfen.
Die Champions League Teilnehmer haben hierzu 8 Spiele (je 4 Heim- und 4 Auswärtsspiele), die bei der Auslosung zugeteilt wurden. Mit dabei ist auch der VfB Stuttgart, der als deutscher Vizemeister die Saison 2023/2024 abschloss und sich somit einen UEFA Champions League Platz sicherte. Nach all der Freude über den UEFA Champions League-Einzug der Schwaben herrscht nach der Auslosung bei den Fans mehr Frust statt Lust.
Champions League Ticketvergabe: Preiserhöhung beim VfB-Stuttgart
Grund dafür sind nicht die Gegner, denn die sind unter anderem mit Real Madrid (Auswärts im Santiago Bernabéu), Juventus Turin (Auswärts im Juventus Stadium), sowie den Heimspielen gegen Paris Saint-Germain und dem UEFA Europa League-Sieger Atalanta Bergamo durchaus attraktiv.
Für Frust sorgen die stolzen Preise für die Champions League Heimspiele, denn die Stuttgarter Verantwortlichen hoben im Vergleich zur Bundesliga die Ticketpreise für die UEFA Champions League Heimspiele deutlich an. Eine Stehplatzkarte für die Heimspiele in der Königsklasse kostet beim VfB Stuttgart demnach 19 Euro – in der Bundesliga kostet dieses 14 Euro.
Der VfB, der als Außenseiter in die UEFA Champions League geht, bietet die Tickets zum gleichen Preis wie der FC Bayern München in der letzten Saison an, doch die Münchner gingen als Mitfavorit in den Wettbewerb.
UEFA Champions League Tickets: keine Einzelticketvergabe für Dauerkarteninhaber des VfB Stuttgart?
Die UEFA Champions League Heimspielen des VfB Stuttgart sind ein teures Vergnügen. Der Verein bietet Dauerkarteninhabern keine Einzeltickets, sondern nur ein ganzes Paket an. Zur Erinnerung: Für ein Stehplatz-Tagesticket werden in der MHP Arena 19 Euro fällig. Für den Stehplatz-Dauerkarteninhaber bedeutet es bei 4 Heimspielen einen Gesamtpreis von 76 Euro.
Besonders teuer wird es für den Besitzer einer Sitzplatzdauerkarte. Während die günstigste Sitzplatzkarte in der Bundesliga 23 Euro kostet, werden in der UEFA Champions League für diesen Platz 55 Euro fällig. Analog verhält es sich in der teuersten Kategorie, denn dort kosten die Karten in der Bundesliga 52 Euro, in der Königsklasse hingegen stolze 125 Euro. Für einen Platz in der Cannstatter-Kurve werden für Dauerkartenbesitzer also 220 Euro fällig, was für Unmut unter den Fans sorgt.
Der Preis ist aber nicht der einzige Kritikpunkt, weiter sorgt das System zur Ticketvergabe des VfB Stuttgart für Verärgerung.
VfB Stuttgart: Wer bekommt ein Ticket der Champions League Heimspiele?
In Stuttgart wird die MHP Arena wohl trotz der hohen Ticketpreise bei Heimspielen in der UEFA Champions League voll besetzt sein, doch es hat nicht jeder die Chance bei diesen Spielen eine Karte bekommen zu können. Denn die Möglichkeit auf ein Ticket haben nur diejenigen, die eine Dauerkarte besitzen oder Mitglied des VfB Stuttgart sind.
Dauerkartenbesitzer können ihre Saisonplätze auch für die UEFA Champions League buchen, doch Mitglieder benötigen eine Menge Glück, um eine Karte zu bekommen. VfB-Mitglieder müssen darauf hoffen, dass sie in der Bewerbungsphase ein Ticket zugelost bekommen. Sollten die Fans das Glück haben bei der Kartenvergabe berücksichtigt zu werden, ist es dennoch fraglich, ob sie bei ihrer Familie sitzen können oder nicht.
Schuld daran ist die Tatsache, dass jedes Mitglied nur ein Ticket bestellen kann. Das heißt, in einer vierköpfigen Familie müssen zunächst alle ein Mitglied des VfB Stuttgart sein. Als Nächstes müssen sie in vier separaten Bestellverfahren auf eine Berücksichtigung hoffen. Die Chance, den UEFA Champions League Abend gemeinsam zu verbringen, ist demnach gering. Diese Tatsache sorgt bei den Anhängern des VfB Stuttgart für eine gehörige Portion Frust.
VfB Stuttgart: Verantwortliche reagieren auf die Kritik
Gerade für Familien mit kleinen Kindern oder für Menschen, die sich alleine im Stadion nicht wohlfühlen, ist dies ein echtes Problem. Der Gedanke, möglichst vielen Fans Zugang zum Stadion zu bieten, nimmt im selben Moment einigen anderen die Chance auf einen Ausflug in die Arena.
Einige Fans lassen in den sozialen Netzwerken ihrem Frust freien Lauf, so schreibt ein User, dass es „abgefahren“ sei, bei Bayer 04 Leverkusen leichter an Tickets zu kommen. Hier spielt er auf die Ticketverfügbarkeit aufgrund der Stadiongröße an. Die BayArena hat mit einer Kapazität von 30.210 Plätzen nur rund die Hälfte der Stuttgarter MHP Arena (60.058 Plätze).
Der Verein reagiert auf die einprasselnde Kritik und gibt zu dem System der Ticketvergabe eine Erklärung ab. „Wir haben uns für die 1-Ticket-Regelung entschieden, um möglichst vielen Mitgliedern den Zugang zu ermöglichen. Wir wissen, um den Wunsch nebeneinander zu sitzen, können das aber technisch und organisatorisch nicht leisten“, äußert sich der Verein auf der Social-Media-Plattform „X“.