Gibt es künftig für alle Live Fußball am Samstag Abend?

Die Auktion um die Rechte an der Fußball Bundesliga geht in die heiße Phase. Dabei stellt sich unter anderem auch die Frage ob es künftig Samstagabend Live Spiele für alle gibt. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) möchte noch vor dem Start der Fußball EM in Frankreich insgesamt 17 Rechtepakete für die Spielzeiten 2017/18 bis 2020/21 verkaufen. Neben den üblichen Verdächtigen ARD, ZDF, Sky, Sport 1 und RTL haben sich auch globale Medienunternehmen wie Amazon oder das Londoner Unternehmen Perform Group um die Senderechte beworben.

DFL strebt Rekordeinnahmen an

Um die Einnahmen zu erhöhen hat DFL Geschäftsführer Christian Seifert ein recht kompliziertes Konstrukt zusammengestellt. Dieses soll nach Möglichkeit rund 1,5 Milliarden Euro in die Kassen der Klubs spülen. Das Ganze wird als sequenzielle Ausschreibung bezeichnet und ist eine Wissenschaft an sich. An erster Stelle stehen dabei die Live-Rechte, welche mit 663 Millionen Euro für die letzte Saison bisher rund 80 Prozent der Einnahmen ausmachten. Diese Summe soll bei den neuen Rechten nochmals deutlich gesteigert werden.

Gibt es bald Verhältnisse wie in Großbritannien?

Geht es nach dem derzeitigen Rechteinhaber Sky, soll der Slogan „Alle Spiele, alle Tore“ auch in Zukunft Gültigkeit haben. Konkurrenz gibt es mittlerweile jedoch auch aus den Reihen der öffentlich-rechtlichen Sender. Die aktuelle Ausschreibung umfasst neben Pay-Paketen auch Live Spiele für das Free-TV. Besonders der Samstagabend soll in Zukunft noch attraktiver gestaltet werden. Neben der Partie am Samstag um 18:30 Uhr können auch die zwei Sonntagsbegegnungen von Pay- und Free-TV-Anbietern gekauft werden.

Insbesondere der Sender RTL scheint um die Live Spiele mitzubieten. So könnten bald bis zu 90 Spiele pro Saison ohne Zusatzkosten zu sehen sein. Großes Ziel ist jedoch, dass Sky weitere Konkurrenz durch Telekommunikationsunternehmen erhält. Insbesondere die Telekom hat in letzter Zeit in den Sport investiert und beispielsweise Senderechte für Basketball und Eishockey erworben. Bei einem Blick über die Grenzen wird schnell klar, wie attraktiv Sportrechte für Unternehmen aus der Telekommunikation sein können.

In Spanien ist beispielsweise Telefonica am Ball, in Großbritannien muss Sky sich die Rechte mit der British Telecom teilen. Die Konzerne sind mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet und können anschließend Sub-Lizenzen für das Free-TV vergeben. Neu im Poker um die Bundesligarechte ist das US-Unternehmen Discovery mit der Tochterfirma Eurosport. Das Unternehmen hatte 2015 für 1,3 Milliarden Euro die Olympia Rechte für Europa erworben.

Von besonderer Bedeutung für die Fans sind die sogenannten Highlight-Rechte, welche in der zweiten Auktionsrunde vergeben werden. Hier geht es auch um das Paket, über welches die ARD ihre Sportschau sendet. Zu den härtesten Konkurrenten dürfte RTL gehören. Möglich ist natürlich auch, dass der Privatsender seinen Fokus auf die Live Spiele am Samstagabend richtet. Ein Livespiel als direkte Konkurrenz im frei empfangbaren Fernsehen hat es in Deutschland noch nie gegeben. Fans dürfen also gespannt darauf sein, wie sich die DFL bei der Rechtevergabe entscheidet.